So bleicht Ihr neues Möbelstück nicht so schnell aus
Lichtechtheit - über diesen Begriff stolpert so mancher bei der Auswahl von Möbeln. Worum es sich dabei handelt, wissen jedoch die wenigsten. Dabei ist dieser Faktor entscheidend für eine langlebige und gepflegte Optik.
Lichtechtheit und Sonne
Die Einstufung der Lichtechtheit beschreibt die Beständigkeit von Farben, Lacken, Textilien und anderen Oberflächen gegenüber längerfristiger Beleuchtung. Vor allem Licht mit einem hohen Anteil von UV-Strahlung wirkt stark schädigend, kann die Fasern und Bestandteile von Lacken und Textilien zersetzen und die Materialien dadurch brüchig werden lassen. Zudem können sich Risse bilden, Beschichtungen stellenweise abplatzen und es entstehen Farbveränderungen. Sowohl Optik als auch Langlebigkeit leiden also unter der Einstrahlung. In erster Linie Gartenmöbel sind davon betroffen, weswegen sie von dunklen, undurchlässigen Abdeckungen das ganze Jahr über profitieren können. Aber auch Vorhänge, Jalousien, Wohnaccessoires und alle Möbel in Fensternähe sind der Sonne mehr oder minder ausgesetzt und zeigen auf Dauer deren schädigende Auswirkungen. Diese können sich in Vergilbung, Vergrauung und Verblassen zeigen, aber auch raue Oberflächen oder ein deutliches Nachlassen der Tragfähigkeit sind häufige Folgen. Je besser die Lichtechtheit, desto geringer fallen derlei Schäden und Veränderungen aus. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, bei der Auswahl auch auf diesen Faktor zu achten.
Wie wird die Lichtechtheit gemessen?
Zur Messung der Lichtechtheit wird der zu testende Stoff - je nach Methode - gemeinsam mit blauen Stoffstreifen oder grauen Plättchen unterschiedlicher Lichtechtheit einer Lichtquelle ausgesetzt. Im Anschluss werden diese mit abgedeckten Prüfexemplaren verglichen. Die Einteilung erfolgt nach verwendetem Verfahren und eingesetzter Prüfskala entweder in vier oder acht bis zehn Stufen.
Die Beständigkeit gegenüber Licht in vier Klassen umfasst:
- Höchste
- Sehr gute
- Ausreichende
- Geringe Lichtbeständigkeit
Der Blaumaßstab bietet hingegen ursprünglich 8 Stufen. Dabei verdoppelt sich die Lichtbeständigkeit mit jeder höheren Stufe. Vorgeschlagen wurden zusätzlich zwei weitere Grade:
- 10. (Absolut)
- 9. (Vollkommen)
- 8. Hervorragend
- 7. Vorzüglich
- 6. Sehr gut
- 5. Gut
- 4. Ziemlich gut
- 3. Mäßig
- 2. Gering
- 1. Sehr gering
Bei der 6. Stufe sind die Unterschiede durch den Einfluss von Licht noch deutlich, bei der Stufe 7 sind diese hingegen kaum zu erkennen. Bereits ein Grad höher bedeutet also eine erhebliche Differenz.
Tipps für die Möbelauswahl
Viele Möbel tragen keine Kennzeichnung bezüglich der Lichtbeständigkeit, das erschwert die Auswahl selbstverständlich. Dennoch können Sie auf beständigere Materialien bewusst achten. So sind Designer Möbel langlebiger und halten UV-Strahlung besser aus, als minderwertige Discounter-Modelle. Zudem sind anorganische Pigmente resistenter gegenüber Licht. Pulverbeschichtungen, Metall, Kunstfasern und hochwertige Kunststoffe halten also mehr aus und länger stand, als beispielsweise unbehandeltes Holz und Wolle.